Die Kunst des Schweifhaarwebens: Eine einzigartige Innovation
- MS

- 8. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
- Die Idee kam mir ganz langsam, aber unaufhaltsam. Manchmal wenn ich mein Pferd Nitte putzte und ihren Schweif bürstete, hielt ich die Haare in der Hand und fragte mich, ob es wohl möglich wäre, daraus ein festes Band zu weben – und wie spannend es wäre, etwas zu versuchen, das noch niemand zuvor gemacht oder gesehen hatte. Doch ich wagte es nie denn es gab bereits so viele andere Projekte an denen ich arbeitete. Die Idee war wie ein flüchtiger Morgennebel - sie erschien kurz und löste sich dann wieder auf.
Schließlich begann Nannas Abenteuer im Schweifhaarweben mit einem Geschenk voller Gefühl – einer Geburtstagsüberraschung für eine enge Freundin. - Nitte stand auf einem nahegelegenen Hof zusammen mit mehreren anderen Pferden. Wir Einsteller wollten der Stallbesitzerin zu ihrem 40. Geburtstag etwas ganz Besonderes schenken. Ohne groß nachzudenken, rutschte es mir einfach heraus: "Ich könnte versuchen, ihr ein Schmuckstück zu weben aus den Schweifhaaren von drei Generationen ihrer Stuten". Alle fanden die Idee wunderbar und so war das Geschenkproblem gelöst. Und da war sie nun – ein großes Versprechen und eine wunderschöne Vision.

- Schweifhaar zu weben ist nicht so einfach wie es vielleicht klingt. Seit Jahrzehnten arbeite ich mit Textilien und Garn. Ich habe Applikationen und Quilts gefertigt, Teppiche gewebt, Strickdesigns, Stickereien, Kleidung und Heimtextilien entworfen, und all diese Erfahrungen kamen mir nun zugute. Doch das Pferdehaar selbst hat mich wirklich in seinen Bann gezogen… Nanna webte das erste Band, ging zum Goldschmied und gab ihm Nittes Olivengebiss mit der Bitte es in kleinerem Maßstab nachzuarbeiten. Das winzige Gebiss wurde anschließend am Band befestigt und so war die erste Halskette vollendet.
- Ich werde den Moment nie vergessen als meine Freundin ihr Geburtstagsgeschenk bekam. Wir waren etwa ein Dutzend Einsteller die gemeinsam am Abendbrottisch feierten. Beim Dessert begann sie ihre Geschenke zu öffnen, schaute die Halskette an und sagte: "Schön“, legte die Schachtel beiseite und griff nach dem nächsten Geschenk. Als jedoch die Dame neben ihr bemerkte dass das Band tatsächlich aus den Schweifhaaren ihrer drei Stuten gewebt war, traten ihr Tränen in die Augen. Es war ein wahrhaft emotionaler Moment voller Staunen, Glück und Freude.
Die Freude im Gesicht ihrer Freundin über dieses außergewöhnliche Geschenk entfachte in Nanna eine Leidenschaft. Sie erkannte, dass sie etwas ganz Besonderes erschaffen hatte: Dies war nicht einfach nur Schmuck – es war ein persönlicher Schatz, der eine tiefe Verbundenheit zu den Pferden feierte. Dieser Moment markierte den Beginn eines einzigartigen Handwerks, das viele Pferdeliebhaberinnen und -liebhaber berühren sollte.
Ringe In der Welt der Kunst und des Handwerks entspringt Kreativität oft vertrauten Wurzeln, nicht bloß dem Streben nach Neuem. Nanna, eine leidenschaftliche Textilkünstlerin, verkörpert dieses Prinzip auf wunderbare Weise mit ihrer einzigartigen Art, Schweifhaar zu edlem Schmuck zu weben. Diese innovative Methode zeigt nicht nur ihr handwerkliches Können, sondern bewahrt zugleich die kostbaren Verbindungen zu ihrer Reiterinnen-Vergangenheit. - Ich würde nicht sagen, dass es mein größter Kindheitstraum war ein Pony zu haben. Mein Traum war es eine Indianerin zu sein, sagt Nanna lachend. Ich übte Tipis zu bauen und mich lautlos durch den Wald zu schleichen.
- Ich begann erst mit dem Reiten als wir aufs Land zogen. Zum vierzigsten Geburtstag bekam ich Reitstunden geschenkt, erzählt Nanna. - Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Nach jeder Stunde schwor ich mir niemals wieder in den Stall zu gehen. Es war einfach zu beängstigend. Ein Pferd schien so hoch wie ein Berg und bewegte sich auf seltsame Weise. Aber nach der siebten Reitstunde hätten mich selbst wilde Pferde nicht mehr aus dem Sattel bekommen.

Nanna, Anitte Stensgård aka Nitte in early 90´s and a bracelet Shoe-shoe
Als Nannas Kreationen die Aufmerksamkeit anderer Pferdeliebhaber auf sich zogen, stieg die Nachfrage nach ihrem Schmuck rasant. Aus einem einzigen Geschenk entstand bald eine florierende Kollektion – jedes Stück erzählte seine ganz persönliche Geschichte.
Sowohl Freizeitreiterinnen und -reiter als auch Spitzensportler erkannten in Nanna eine vertrauenswürdige Künstlerin, die es verstand Eleganz mit ihren ganz eigenen Geschichten zu verweben.
- Seitdem habe ich Tausende von Bändern gewebt. Ich habe Kundinnen und Kunden auf der ganzen Welt von Freizeitreiterinnen bis hin zu Olympiareitern und allen Pferdeliebhaberinnen und -liebhabern dazwischen. Ich empfinde es als großes Glück ihnen etwas Bedeutungsvolles und Schönes schenken zu dürfen.
Nannas Schmuckstücke zeichnen sich durch die innovative Verbindung von Schweifhaarweberei und feinster Goldschmiedekunst aus. Durch die Kombination traditioneller Textiltechniken mit modernem Design entsteht ein außergewöhnliches Zusammenspiel aus Kunstfertigkeit und Eleganz.
Für die meisten Kundinnen und Kunden ist Nannas Schmuck weit mehr als nur Zierde – er bewahrt kostbare Erinnerungen an ihre Pferde. Jedes Stück enthält Haarsträhnen ihrer eigenen vierbeinigen Gefährten und wird so zu einem ganz persönlichen Andenken.
Ihre unermüdliche Liebe zum Detail hebt sie deutlich von einem Markt ab der von Massenware geprägt ist. Nanna tritt in engen Austausch mit ihren Kundinnen und Kunden, teilt die Geschichten hinter jedem Schmuckstück und sorgt zugleich dafür dass die handwerkliche Qualität jedes einzelnen Stücks unvergleichlich bleibt.
Nannas Weg in die Kunst des Schweifhaarwebens ist ein Zeugnis für Kreativität und persönliche Ausdruckskraft. Indem sie ihre textile Erfahrung mit ihrer Liebe zu Pferden verbindet, hat sie sich eine ganz eigene Nische in der Schmuckwelt geschaffen.
Durch ihre innovativen Designs zeigt Nanna eine harmonische Verbindung von Handwerkskunst, kulturellem Erbe und tiefen emotionalen Bindungen. Ihre Arbeit bereichert das Leben ihrer Kundinnen und Kunden auf besondere Weise als Erinnerung daran, dass die Geschichten, die wir durch Kunst erzählen, sei es mit Haar oder anderen Materialien, dauerhafte Verbindungen schaffen.
- Wenn ich ein Büschel Schweifhaar in der Hand halte, beginnt es mir eine Geschichte zu erzählen. Das ist die Inspiration für jedes Band, das ich webe. Und die echte, tiefe Liebe zu den Pferden. Folgen Sie uns! Facebook & Instagram










































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